Solange die Mehrheit des Volkes dies wünscht…

Jährlich interviewen Volksblatt und Vaterland S.D. Hans Adam II. Und jährlich zu seinem Geburtstag äussert sich Hans Adam II. zu seinem Staatsverständnis: „Das liechtensteinische Modell – eine demokratisch legitimierte Monarchie, die es solange gibt, solange die Mehrheit des Volkes dies wünscht – ist ein zukunftsfähiges Modell. In einer gut funktionierenden Monarchie wird langfristig über Generationen gedacht, und das ist ein Wettbewerbsvorteil.“

Soviel zum „Unternehmen Liechtenstein“, in dem er nun auch die Bildung vom Kindergarten bis zur Universität outsourcen will. Aber zurück zur legitimierten Monarchie.

Erstens wissen alle in diesem Land, mit welch massiven Drohungen, vom Wegzug des Fürstenhauses bis zur Abtragung des Hügels, hin zur Namensänderung des Landes Fürst Hans Adam II „seine“ Verfassung durchdrückte.

Zweitens: Monarchien werden, wenn schon, auf der Strasse abgeschafft. Der Verfassungsartikel zur Abschaffung der Monarchie ist lachhaft, weil letztlich das Fürstenhaus darüber entscheiden wird, ob der amtierende Fürst wirklich nicht mehr regierungsfähig ist und ob man dann vielleicht nicht für das Volk doch noch einen anderen Fürst hätte. Was das Volk unter Umständen will, ist für die verfassungsmässige Abschaffung der Monarchie und erst recht für das Fürstenhaus irrelevant.

Drittens: Typisch Hans Adam II, schwarz oder weiss – die Verfassung sieht ausserdem grade die Abschaffung vor, wenn auch mit soviel Hürden, dass dies sowieso Makulatur ist. Aber eine Monarchie, die sich auf repräsentative Aufgaben beschränkt, das sieht das Fürstenhaus nicht vor. Warum wohl? Weil es um Macht und Geld geht und zwar um alleinige Macht und viel Geld.

Die Valentinsreden und Interviews bestätigen das regelmässig. Fürst Hans Adam II diktiert die politische Agenda, Regierung und Landtag werden zu Erfüllungsgehilfen.

Wo bleibt da des Volkes Wille? Wo unsere Demokratie? Nur, weil wir in Liechtenstein am selbst erarbeiteten Wohlstand teilnehmen können, heisst das noch lange nicht, dass Demokratie mehr ist als ein Aushängeschild.

Der Vorstand der Demokratiebewegung (DiL)