Erbprinz Alois vermittelt ein Zerrbild der Realität. Von Stabilität und einem Gegengewicht der Monarchie zur Parteipolitik kann nicht mehr die Rede sein. Seit der Annahme der fürstlichen Verfassungsinitiative im März 2003 ist die politische Stimmung im Lande sehr gereizt und polarisiert. Und mit den Äusserungen des Fürstenhauses, dass Liechtenstein im Falle der Einleitung eines Monitorinverfahrens jederzeit aus dem ohnehin nur Geld verschlingenden Eruoparat austreten könne, kündigt sich bereits der nächste Konflikt an: Fürstenhaus oder Europarat. Zu behaupten, das Fürstenhaus bringe für Liechtenstein Stabilität, ist derzeit reine Augenwischerei.
Verein zur Stärkung der Volksrechte, Vaduz
Coopzeitung Nr. 46 vom 12. November 2003, S.124